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AutorenbildHeike Eichhorn

Verwandlung


Verwandlung

Es wird uns angeboten, in unserem Denken nicht zu tief zu bohren, man könnte sonst auf Unangenehmes treffen. So entwickelt sich eine Kultur der Oberflächlichkeit. Unser Lachen ist häufig nicht mehr der Ausdruck der Entspanntheit, sondern der Ausdruck einer Flucht vor dem Ernst. Oder wir wagen nichts Neues und unser Leben wird zu einer ständigen Wiederholung des Bekannten. Aufgrund der Angst, die wir spüren, ist das alles verständlich – aber es ist eine Ablehnung der elementarsten Prozesse in unserem Leben. Die Verwandlungen anzunehmen ist ein Schritt in die Weisheit, in ein erfülltes Leben.

Es gibt viele Menschen – wahrscheinlich haben wir alle schon zu ihnen gehört – die die Verwandlungen in ihrem Leben beklagen, die lieber gern den Satus quo erhielten. Das führt oft zu einer Verdrängung. So mag jemand vergesslich werden, gibt es aber nicht zu. Oder der Körper wird hinfälliger, aber man überspielt es, indem man sich noch Leistungen abverlangt, die man eigentlich nicht mehr schaffen kann. Die Verdrängung wird zu einem Lebensansatz. Man mag nicht mehr genau hinschauen, weil das, was es da zu sehen gibt, unangenehm ist. Das führt zu einem unbewussten Leben. Gerade die Unbewusstheit führt zum Opferdasein. Wenn ich etwas nicht weiß, kann ich nicht damit umgehen.

Wir können nur verändern was wir anerkennen. Was wir toschweigen, nicht ansehen wollen oder verdrängen entzieht sich unserer Gestaltung. Es beginnt dann unser Leben zu gestalten und zu bestimmen. Dann werden wir Opfer des Unterschlagenen. Ich habe einem Satz für mich formuliert, der mich sicherlich noch bis zum Lebensende begleiten wird: Ich bin nur verantwortlich für das, was mir bewusst ist, aber ich bin verantwortlich, dass mir immer mehr bewusst wird.

Ulrich Schaffer


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