Liebe Spürbar- Ich Freunde,
es sind ungewohnte Zeiten für uns alle und jede(r) geht anders damit um und jeden trifft es auch unterschiedlich. Wir werden jeden Tag von neuen Informationen überrollt, ein zur Ruhe kommen ist fast unmöglich. In Familien gilt es, sich neu zu organsierieren, ein verzweifeltes Bemühen, den Kindern eine sichere Struktur und Routine zu vermitteln, ihre Ängste und Unsicherheiten wahr- und ernstzunehmen aber auch eigene Ängste und Unsicherheiten (wieder) zu erkennen. Es sind nicht nur die Dinge die im Außen geschehen, sondern in diesen Zeiten kommen auch wieder alte Ängste im Inneren zum Vorschein, die wir glaubten, schon längst überwunden zu haben.
Auch mich hat es eiskalt erwischt. Zu Beginn konnte ich es garnicht richtig einordnen, wollte auch nicht so in die Tiefe gehen. Zuviel Ablenkung war da, die ich dankend angenommen habe.
Nun aber klopft es wieder an und möchte angeschaut werden. Alte Wunden und Verletzungen kommen hoch und fordern ihr Recht an, wieder angesehen zu werden.
Als es bekannt wurde, dass keine Yogakurse mehr stattfinden dürfen, war ich erstmal in einer leichten Schockstarre. Wie sollte es weitergehen? Was geschieht mit den laufenden Kursen? Welche Kosten kommen auf mich zu? Dank social Media bekam ich mit, das in Windeseile gefühlt alle Yogalehrer auf Videos und Live Stream umgeschaltet haben. Ich holte alle Informationen ein, die ich kriegen konnte, kaufte noch ein wenig Equipment ein, beschäftigte mich mit der Technik. Mir gefiel das Bild nicht, der Ton nicht, der Raum nicht, der Hintergrund nicht, meine Outfit nicht, ich nicht. ALLE anderen waren viel besser, professioneller, hübscher. Immer hatte ich irgendetwas zu nörgeln, bis ich mir selbst auf die Nerven ging.
Nach einem intensiven Traum heute Nacht, sehe ich nun klarer und erkenne auch den eigentlichen Grund, weshalb ich mich so schwer tue, diesen für mich neuen Weg zu beschreiten. Es ist der innere Glaubenssatz in mir:
Ich bin nicht genug.
"Ich bin nicht genug, so wie ich bin. Wenn alle Äußerlichkeiten wegfallen, dann ist da nichts. Eine leere, nichtssagende Hülle, austauschbar, vollkommen ohne Belang. Reicht es wirklich aus, nur ich zu sein? "
Dieser Glaubenssatz begleitet mich schon mein ganzes Leben. Oft schon musste ich mich damit auseinandersetzen. Einzelteile davon durften auch schon geheilt und vergeben werden. In jeder Phase, war es immer wieder eine andere Seite, die man wahrgenommen hat. Als 8jähriges Mädchen war die Wahrnehmung nicht so , wie als 15jähriger Teenie. Als 24jährige junge Frau widerum anders als heute. So bringt mich diese Krise wieder mit einem längst vergessenen Anteil in mir in Verbindung, die so keine Berechtigung mehr hat. Es lässt mich erkennen, wie sehr solche Glaubenssätze dein ganzes Leben beeinflussen, wie sehr es am Handeln hindert und sich somit auch die Potentiale nicht entfalten können.
Welche Ängste erkennst Du bei Dir? Sind sie Dir bekannt? Wie kannst Du damit umgehen und arbeiten? Schau genau hin! Es sind oft Dinge, die schon lang und tief in uns schlummern, die in solchen Zeiten wieder an die Oberfläche kommen! Wenn Du magst, schreib mir.
Nach dieser Erkenntnis gehe ich jetzt wieder einen (für mich) mutigen Schritt und nehme bald online und Live Kontakt mit den Menschen auf, die gerne dabei sein möchten. Vielleicht ist das Bild und der Klang nicht optimal und vielleicht komm ich auch nicht so hübsch auf dem Bildschirm rüber, wie ich mir das wünschen würde ;-), aber dann muss das eben reichen. Da bin nur Ich und Du und ganz viel Wärme und Freude!
Ich bin genug
und Du auch!
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