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AutorenbildHeike Eichhorn

Die Reise Teil 2


Zwei Tage sind nun vergangen, seit diesem „Ereignis“ in der Nacht. Traum möchte sie es immer noch nicht nennen, es fühlte sich so anders an. Nie zuvor hat sie so etwas erlebt. Den ganzen Tag hat sie nur funktioniert, die Welt kam ihr vor wie im Nebel. Das Bedürfnis nach Rückzug war groß, aber sie wurde gebraucht. Die Routine in ihrem Alltag und die damit verbundenen Aufgaben, gaben ihr Sicherheit und das Gefühl, das alles in Ordnung ist. Trotz des Nebels waren die Sinne sensibilisiert, ein Wechselbad der Gefühle begleitete sie den gesamten Tag lang. „Was ist bloß los mit mir? „dachte sie;“ das ist doch verrückt!“ Sie, eine erwachsene Frau, verheiratet und Mutter von 3 Kindern, Personalchefin in einem renommierten Unternehmen, wird jetzt ja wohl nicht plötzlich ihren Verstand verlieren!

In der darauffolgenden Nacht war sie so aufgeregt, wie ein kleines Kind. Sogar ein Büchlein lag auf ihrem Nachttisch, um sich gleich morgens beim Aufwachen Notizen machen zu können. Wäre doch gelacht, wenn sie das Rätsel nicht lösen könnte! Sie legte sich schlafen und bemerkte, dass sie Angst hatte die Augen zu schließen, obwohl irgendwo in ihrem Körper auch Freude und Bereitschaft war. „Verrückt, einfach verrückt“, dachte sie zum wiederholten Male.

Um 4 Uhr morgens lag sie immer noch wach. Todmüde zwar, aber an Schlaf war nicht zu denken. „So ein Mist, bist Du eigentlich noch bei Trost? Was soll das denn? Worauf hast Du gewartet? Das ist ja lächerlich! Was auch immer das war, es hatte nichts zu bedeuten. Schluss jetzt damit!“

Um 5.30 Uhr reichte es ihr und sie stieg aus dem Bett um den Tag zu beginnen. Der Tag und die folgende Nacht verliefen ähnlich, so dass sie heute der Überzeugung ist, dass alles vorbei ist. Was auch immer das heißen mag. Ihr Verstand wird wieder klarer, der Kopf ein wenig freier. Nun gut, das Gefühl in ihr, das ist noch sehr präsent. „Ich ignoriere es einfach, denkt sie, „wird schon verschwinden“.

Die Kinder spielen und sie bereitet mit ihrem Mann das Essen vor. Sie albern ein wenig herum und unterhalten sich gerade über die Corona Maßnahmen.

Eine plötzliche Übelkeit überfällt sie, ihr wird so schwindelig, dass sie sich an der Tischplatte festhalten muss. Ihr ganzer Körper brennt und aus der Mitte ihres Körpers schießen Bilder in Ihren Kopf wie Blitze. Sie kann nicht sprechen und ihr Verstand versucht verzweifelt, die Bilder zu erkennen, festzuhalten. Im Sekundentakt tauchen Bilder auf.

Sonne, Hitze, Gras, Lachen, eine Herde, ein Gesicht über ihrem, ein Kuss…….vorbei!

Genauso schnell wie alles begonnen hat, ist es auch schon wieder vorbei. Ihr Mann schaut sie erschrocken an und fragt: „Alles Ok? Was war das denn? Geht es Dir gut?“

„Ja, ja alles gut. Ich weiß es selbst nicht, vielleicht der Kreislauf?“

„Du zitterst ja und bist ganz blass, komm setz dich mal hin, ich bring dir einen Tee.

Sie setzt sich und kann nicht glauben, was da gerade geschehen ist. Was ist überhaupt geschehen? Ihr Körper brennt, das Herz rast und ihr ganzer Bauch- und Beckenbereich fühlt sich heiß an. Sie spürt den Kuss auf ihren Lippen.

„Ich verliere den Verstand“, denkt sie“ ich werde verrückt“!

Ihr Mann kommt mit ihrem Lieblingstee zurück. Sie mag diesen Tee auch deshalb, weil immer so nette Weisheiten darauf stehen.

Sie nimmt die Tasse entgegen und dort steht

„Nur wer sich selbst vergisst,erkennt sich selbst“.

Es ist noch nicht vorbei….

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